Kräuterbuschen binden zu Mariä Himmelfahrt
Ein Brauch, der lebt.
Über das Brauchtum:
An Mariä Himmelfahrt, dem 15. August, werden traditionell verschiedene Kräuter gesammelt und zu einem "Kräuterbuschen" zusammengebunden, um diesen danach segnen zu lassen.
Den gesegneten Kräutern sagt man als Tee besondere Heilwirkungen nach. Mischt man sie unters Futter, werden die Tiere gesund und kräftig. Und legt man sie unters Kopfkissen, so wird das Eheglück gefördert. Man kann die Kräuter auch ins Feuer werfen, was laut Volksglauben Blitz und Donner vom Heim fernhält. Oft wird der Kräuterbuschen auch getrocknet und im Haus, Stall oder an einem anderen Ort,
für den man sich Schutz vor allem Bösen ersehnt, platziert. Am 15. August des Folgejahres wird das getrocknete Sträußchen dann verräuchert – und während der Räucherung Wünsche an das Universum geschickt.
Viele der uns bekannten Heilpflanzen waren jedoch schon unseren keltischen und germanischen Vorfahren, in der vorchristlichen Zeit, bekannt. Die Menschen lebten dort bereits mit dem Reichtum und Rhythmus der Natur im Einklang und waren sich der Bedeutung dieser Schätze bewusst.
Der Frauendreißiger
Eine heilige Zahl
Welche Bedeutung haben Kräuter an Mariä Himmelfahrt?
Im leeren Grab von Maria – der einzig reinen Frau, die Gott empfangen hat – befanden sich im christlichen Glauben verschiedene Kräuter. Da Gott Maria nach ihrem Lebensende bei sich aufgenommen hat, wird an Mariä Himmelfahrt die Kräuterweihe abgehalten. Als Glaubensbeweis für die Einheit mit Gott gleichermaßen.
Ein rituelles Zeugnis aus Achtung und Respekt vor der Schöpfung abzulegen ist jedoch vermutlich ein konfessionsloses Urbedürfnis des Menschen, nachdem – wie oben erwähnt – bereits vor der christlichen Zeit mit Floras Reichtum im Einklang gelebt wurde.